Klaus Heinrich

deutscher Philosoph; Prof. für "Religionswissenschaft auf religionsphilosophischer Grundlage" an der Freien Universität Berlin 1971-1995; bekannt durch "Dahlemer Vorlesungen" (auch Buchreihe)

* 23. September 1927 Berlin

† 23. November 2020 Berlin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 23/2020

vom 2. Juni 2020 (fl), ergänzt um Meldungen bis KW 46/2023

Herkunft

Klaus Heinrich wurde 1927 in Berlin geboren und wuchs in einem bürgerlichen, kulturprotestantischen Elternhaus auf. Sein Vater war Kaufmann.

Ausbildung

Als 15-jähriger Gymnasiast wurde H. im Zweiten Weltkrieg vom NS-Regime als Luftwaffenhelfer eingezogen. 1943 überlebte er ein Verfahren wegen "Wehrkraftzersetzung und Defätismus". Nach Kriegsende, ab dem Wintersemester 1945/1946, studierte er Jura, Philosophie, Psychologie, Theologie sowie Kunst- und Literaturgeschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, die damals unter sowjetischer Militärverwaltung stand und ab 1949 den Namen Humboldt-Universität führte. Nachdem er dort wegen eines Vortrags denunziert und bedroht wurde, übersiedelte er in den Westteil der Stadt und wurde 1948 einer der 17 studentischen Mitbegründer der Freien Universität (FU) in Berlin-Dahlem (damals amerikanischer Sektor). Dort promovierte er 1952 zum Dr. phil. mit einer Dissertation über Martin Heideggers Ursprungsphilosophie. Nach anschließender Lehrtätigkeit an der FU folgte 1964 die Habilitation mit der religionsphilosophischen Studie "Versuch über die Schwierigkeit nein zu sagen".

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